Dr. Katarzyna Bieniecka-Drzymała, Dozentin am Lehrstuhl für Didaktik und Methodik des Fremdsprachenunterrichts am Institut für Angewandte Linguistik an der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań (Polen), hat am Freitag, den 12.1.2024 im Rahmen der Vortragsreihe “Treffpunkt SLB/SLC” die Forschungsergebnisse ihres Dissertationsprojektes vorgestellt:

Im Sprachlerncoachingdialog mit polnischen Neuphilologie-Studierenden. Ergebnisse eines Forschungsprojektes zur Entwicklung metakognitiver Bewusstheit und Autonomieförderung

Die metakognitive Bewusstheit kann als grundlegend für selbstreflexives Fremdsprachenlernen und -kommunizieren und somit auch für die Entwicklung von Lernerautonomie betrachtet werden. Eine der Unterstützungsformen, die einen wesentlichen Beitrag in diesem Bereich zu leisten scheint, ist das von Kleppin und Spänkuch (2014) als „strukturierte Hilfe zum Nachdenken“ beschriebene Sprachlerncoaching, oft bezeichnet als eine besondere Art allgemein konzipierter Sprachlernberatung. In einzelnen polnischen Veröffentlichungen zum Fremdsprachenlehren wird auf die potenziellen Vorteile der Sprachlernberatung (Nerlicki 2011) oder des Sprachlerncoachings (Czekańska-Mirek 2016, Bieniecka-Drzymała 2020) zwar hingewiesen, bis heute fehlte es jedoch – nicht nur in der polnischen Fremdsprachenforschung – an empirischen Untersuchungen, die Einsichten in den Verlauf des Sprachlerncoaching-Prozesses und seiner Ergebnisse eröffnen.

Der Vortrag stellte Ergebnisse des Forschungsprojekts dar, das dieser Forschungslücke nachging und die Potentiale von Sprachlerncoaching bei der Entwicklung der metakognitiven Bewusstheit und Förderung der Autonomie von polnischen Fremdsprachenstudierenden untersucht hat. Neben einer überblicksartigen Einführung mit Informationen zu grundlegender Theorie zur Lernautonomie, zu Sprachlernberatung und Sprachlerncoaching wurde die Genese des Projektes sowie die Phasen der praxisorientierten, longitudinal angelegten Studie beschrieben. Der Verlauf und die Ergebnisse des Sprachlerncoachingprozesses wurden dabei an einem konkreten Fall dargestellt.Allgemeine Schlussfolgerungen zum Einsatz von Coachingdialog in diesem konkreten Kontext erfolgen auf der Grundlage der Daten aller sechs Teilnehmenden.  

Literatur:

Bieniecka-Drzymała, Katarzyna (2020): „Fragen, die mehr können? Zum Potential von Coaching-Fragen für die Förderung und Entwicklung der Selbstreflexivität bei Fremdsprachenlernenden“. In: Adamczak-Krysztofowicz, Sylwia / Szczepaniak-Kozak, Anna / Rybszleger, Paweł (Hrsg.) Angewandte Linguistik – Neue Herausforderungen und Konzepte. Festschrift für Izabela Prokop zum 70. Geburtstag. Göttingen: V&R unipress, 243-256.

Bieniecka-Drzymała, Katarzyna (2023): Od samopoznania do autonomii. Rozwijanie świadomości metapoznawczej w nauce języków obcych z zastosowaniem dialogu coachingowego (autonomizującego). Dissertation. Adam Mickiewicz-Universität. Poznan.

Czekańska-Mirek, Bożena (2016): „Elementy coachingu jako narzędzie procesu nauczania i oceniania w dydaktyce języka obcego“. In: Gabryś-Barker, Danuta / Kalamarz, Ryszard (Hrsg.) Ocenianie i pomiar biegłości językowej: wybrane aspekty teoretyczne i praktyczne. Katowice: Wydawnictwo Uniwersytetu Śląskiego, 233-241.

Kleppin, Karin / Spänkuch, Enke (2014): „Fremdsprachenlerner beraten / coachen – Was hat das mit Lehren zu tun? Ein Reflexionsangebot”. In: Fremdsprachen Lehren und Lernen (FLuL) 4, H. 1, 94-108. Nerlicki, Krzysztof (2011): Lernerreflexionen im Blick. Polnische Germanistikstudenten über ihre fremdsprachlichen Lern- und Kommunikationserfahrungen. Hamburg: Verlag Dr. Kovač

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