Das Netzwerk Sprachlernberatung/Sprachlerncoaching (SLB/SLC) stellte im November 2022 den Projektantrag „Lehren+: Beratung und Coaching als konstruktive Erweiterung der Hochschullehre“, Akronym: BeCo_L, im Rahmen des Programms „Förderung lehrbezogener Netzwerke“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre. Die Laufzeit sollte 36 Monate ab April 2023 betragen, das mögliche Fördervolumen wurde mit insgesamt 465.155 € (entspricht 62% der möglichen Förderhöchstsumme) veranschlagt.
Im Rahmen des Projekts BeCo_L strebte das Netzwerk an, seine Reichweite zu erhöhen und die Qualität seiner Aktivitäten zu verbessern. Das Hauptziel bestand darin, vorhandene Ressourcen und Kompetenzen zur Beratung im hochschulischen Bereich, insbesondere im Fremdsprachenlernen, sichtbar und zugänglich zu machen. Dadurch sollten Kooperationen mit anderen Lehrbereichen ermöglicht und erweitert werden. Als Output sollte eine Datenbank mit institutionellen Informationen und fachlicher Expertise der Mitglieder sowie ein digitaler Leitfaden mit Methoden- und Materialsammlungen für die Reflexion der Lehrtätigkeit und die Aus- und Fortbildung erstellt werden. Dazu waren flankierende Maßnahmen wie die Entwicklung eines Planungstools für die Kommunikation des Netzwerks und die regelmäßig zu organisierenden Konferenzen geplant.
Das Projekt richtete sich zunächst an Hochschullehrende in Sprachenzentren und philologischen Fächern der Lehramtsausbildung, aber auch an freie Träger, Volkshochschulen und Schulen. Das Netzwerk versteht dabei Beratung und Coaching nicht als neue Form des Lehrens, sondern als konstruktive Erweiterung. Es sollten Lernende befähigt werden, ihr eigenes Lernen zu reflektieren, zu steuern und Verantwortung für den Lernerfolg zu übernehmen.
Die Projektziele wurden wie folgt gewichtet: Interne Qualitätsverbesserung (15%), Strukturentwicklung des Netzwerks (25%) und Erhöhung der Reichweite (60%).
Für die interne Qualitätsverbesserung war geplant, einen Leitfaden durch Diskussionen und Pilotierungen im Netzwerk mit didaktischen Vorschlägen und Tools für die Lehre sowie die Aus- und Fortbildung zu entwickeln und ihn im Netzwerk zu veröffentlichen.
Um die Strukturentwicklung des Netzwerks zu verbessern, sollte ein digitales Planungstool mit Informationen zu Planungsphasen, Kommunikationshinweisen und Dokumentenvorlagen für zukünftige Veranstaltungen erstellt werden. Weiterhin sollte die bestehende Datenbank des Netzwerks nutzerfreundlicher gestaltet und um institutionelle Informationen und der fachlichen Expertise der Mitglieder erweitert werden.
Die Erhöhung der Reichweite sollte durch die Integration neuer Zielgruppen und Expertise aus anderen Bereichen der Hochschulen erfolgen. Dazu waren halbjährliche öffentliche Newsletter, zwei Netzwerk- und eine öffentliche Tagung und zusätzlich regionale Workshops und andere Disseminationsmaßnahmen sowie ein Leitfaden zur Aus- und Fortbildung im Bereich SLB/SLC geplant.
Diese Maßnahmen sollten einerseits umgesetzt werden von wissenschaftlichen Mitarbeitern (1,0 VZÄ, aufgeteilt auf 3 Personen), andererseits sollten Aufträge an Externe für die technische Umsetzung, für Gestaltung und Design vergeben werden. Auch im Budget geplant waren die Kosten in Zusammenhang mit der Konferenzorganisation, z.B. Reisekosten oder Aufwandsentschädigungen für Vortragende.
Leider wurde der Antrag als nicht förderfähig eingestuft. Allerdings betrug die Förderquote auch nur ca. 18 %. Bei einem Feedbackgespräch wurde zwar Coaching als Ansatz in der Hochschule als potenzialreich und spannend angesehen. Jedoch konnten die geplanten Maßnahmen zur Erhöhung der Reichweite und der erwartet Impact in der Hochschullehre die Gutacher:innen noch nicht überzeugen. Als Netzwerk können wir jedoch an die generierten Ideen anknüpfen und versuchen, diese mit den vorhandenen Ressourcen Schritt für Schritt umzusetzen. Weitere Förderanträge sind vorstellbar, bei Interesse können Sie/ könnt ihr euch gern beim Kommunikationsteam oder bei Antje Neuhoff (antje.neuhoff@tu-dresden.de) melden.
Constanze Saunders, HU Berlin
Antje Neuhoff, TU Dresden